10 Regeln für eine evangelische Trauung

10 Regeln für eine evangelische Trauung

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10 Regeln für eine evangelische Trauung

Viele Paare entscheiden sich auch heute noch für eine kirchliche Trauung. Sie erbitten so nicht nur den Segen Gottes für ihren gemeinsamen Lebensweg, sie finden auch Kraft und Stärke im Glauben und stellen bewusst ihr Leben und so auch ihre Ehe in den Dienst Gottes.

Doch ist eine evangelische Trauung nicht sehr konventionell? Kann man als junger und moderner Mensch eine erfrischende und zeitgemäße Hochzeit in einer evangelischen Kirche feiern? An welche Grundsätze muss man sich halten und wie flexibel kann der Gottesdienst gestaltet werden? Kann man sich evangelisch trauen lassen, auch wenn ein Partner bereits verheiratet war? Und welche Unterlagen werden für eine solche Zeremonie benötigt.

Hier erkläre ich auf einen Blick, welche 10 Regeln es für eine evangelische Trauung zu beachten gilt und zeige euch, dass es möglich ist, einen jungen, frischen und modernen Wind in die alten Gemäuer einer Kirche einziehen zu lassen.

Die Voraussetzungen für eine evangelische Trauung

Natürlich kann nicht jeder, der sich eine Märchenhochzeit vorstellt und schon immer im weißen Kleid durch den Mittelgang einer Kirche wandeln wollte, sich evangelisch trauen lassen. Auch hierfür ist es wichtig, dass ihr als Paar bestimmte Voraussetzungen erfüllt:

  • ihr müsst bereits standesamtlich verheiratet sein
  • für eine evangelische Trauung müssen beide Partner getauft sein und
  • einer von beiden muss der evangelischen Kirche angehören
  • ist ein Partner nicht getauft und möchte dies auch nicht nachholen, so variiert die Verfahrensweise von Gemeinde zu Gemeinde und von Pfarrer zu Pfarrer. Während die einen sich kulant zeigen und die Trauung dennoch vornehmen, gibt es bei anderen lediglich einen sogenannten Gottesdienst der Eheschließung. Unterschied zur Trauung ist dann die fehlende Einsegnung des Brautpaares.
  • Die Partner müssen unterschiedlichen Geschlechtes sein. Auch hier zeigen sich einige Gemeinden als Vorreiter und lassen auch homosexuelle Paare in einem Gottesdienst segnen, eine Trauung im Sinne der evangelischen Kirche ist jedoch (noch) nicht möglich.

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Die Anmeldung zur evangelischen Trauung

Anzumelden ist die Trauung auf dem Pfarramt oder Gemeindebüro eures Wohnortes. Bedenkt bitte, dass die evangelische Kirche nicht an allen Tagen Trauungen vornimmt. Zum Beispiel sind in der Karwoche und an bestimmten Feiertagen generell keine Eheschließungen möglich. Stimmt euch daher gut mit eurem Pfarrer ab, bevor ihr die Einladungen an eure Gäste verschickt.

In der evangelischen Kirche wird noch das Aufgebot, also die Ankündigung der Eheschließung für die Gemeinde, praktiziert. Das kann entweder mündlich im Gottesdienst erfolgen oder durch eine Anzeige im örtlichen Kirchbote oder dem Gemeindeblatt.

Kosten fallen bei einer evangelischen Hochzeit nicht an. Allerdings freut sich jede Gemeinde, wenn zur Trauung die Kollekte reich bestückt wird.

Diese Dokumente benötigt ihr zur evangelischen Trauung

Natürlich ist es wichtig, auch bei einer evangelischen Trauung alle geforderten Dokumente beizubringen und spätestens am Tag der Trauung vorzuweisen:

  • Personalausweis oder Reisepass
  • Geburtsurkunde
  • Taufbescheinigung
  • Konfirmationsbescheinigung
  • Ledigennachweis (falls nicht auf Taufbescheinigung eingetragen oder ein Partner nicht evangelisch ist)
  • Dispens des Gemeindepfarrers (für den Fall, dass ein Partner katholisch ist)
  • Ehevorbereitungsprotokoll (wird beim Traugespräch ausgefüllt)
  • Eheurkunde der standesamtlichen Trauung

Wenn ihr in einer Kirche außerhalb eures Wohnortes heiraten wollt

Natürlich gibt es die Möglichkeit euch außerhalb eures Wohnortes in einer anderen Kirchgemeinde trauen zu lassen. Hierfür gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder lasst ihr euch eine sogenannte Dimissoriale ausstellen, eine Art Zustimmung eures Pfarrers, für die auswärtige Trauung, oder ihr lasst euch von eurem Gemeindepfarrer in einer Kirche eurer Wahl trauen. Hierfür benötigt ihr dann jedoch die Zustimmung des dortigen Pfarrers.

Hier gilt: Fragen kostet nichts. In der Regel legen die Pfarrer ihren Gemeindemitgliedern keine Steine in den Weg und ein derartiger Sonderwunsch wird ganz unkompliziert gewährt.

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Wenn einer der Partner geschieden ist

Im Gegensatz zur katholischen Kirche stellt es für eine evangelische Trauung kein Hindernis dar, wenn einer oder auch beide Partner bereits einmal verheiratet waren.

Trauzeugen bei einer evangelischen Trauung

Trauzeugen sind bei einer evangelischen Trauung nicht zwingend vorgeschrieben. Wer jedoch Trauzeugen benennen möchte, sollte darauf achten, dass diese folgende Kriterien erfüllen:

  • sie müssen sich zum christlichen Glauben bekennen (eine Zugehörigkeit zur Kirche ist jedoch keine Bedingung)
  • sie müssen mindestens 14 Jahre alt sein

Eheschließung bei unterschiedlicher Religionszugehörigkeit

Haben die Eheleute unterschiedliche Religionszugehörigkeiten gibt es meist einen ökumenischen Gottesdienst, bei dem Pfarrer beider Glaubensrichtungen anwesend sind und die Eheschließung vollziehen.

Das Traugespräch

Das Traugespräch findet meist in den Räumen des Pfarramtes statt. Dieses erste nähere Kennenlernen dient nicht nur dazu, den zukünftigen Eheleuten die Bedeutung dieses Schrittes vor Gott noch einmal vor Augen zu führen, auch der Ablauf der Trauung, sowie Wünsche des Paares können besprochen werden.

Hier werdet ihr sehen, wie flexibel der Gottesdienst gestaltet werden kann. Klärt ab, ob es zulässig ist, während der Trauung zu fotografieren und zu filmen und wenn ja von wo. Fragt nach der vorhandenen Technik, solltet ihr Livemusik planen. Vielleicht erklärt sich auch ein Trauzeuge, Verwandter oder guter Freund bereit den Gottesdienst für euch zu gestalten. Er weiß, was ihr mögt und wird alle Beiträge und Wünsche entsprechend koordinieren.

Keine Angst, wenn ihr euch nicht gleich den Ablauf merkt. In der Regel führt der Pfarrer mit dem Paar 2-3 Wochen vor der Trauung noch eine Generalprobe in der Kirche durch!

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Die wichtigsten Entscheidungen und Vorbereitungen

Um sicherzugehen, dass ihr an alles denkt und eure evangelische Trauung so gestaltet wird, wie ihr euch das wünscht, macht euch eine Art Checkliste mit allen wichtigen Entscheidungen und Dingen, die es noch auszuwählen oder organisieren gilt. Wichtige Details sind zum Beispiel folgende:

  • Trauspruch – Oftmals darf das Brautpaar den Trauspruch selbst wählen. Sucht euch einen Spruch aus, der für euch eine Bedeutung hat und zu euch passt. Einziges Kriterium: es muss ein Spruch aus der Bibel sein.
  • Blumenschmuck – Viele Gemeinden kümmern sich um Blumenschmuck und dekorieren den Altar entsprechend dem Anlass. Fragt nach, was vorhanden ist und was noch mitgebracht werden muss oder darf.
  • Musik – Nicht nur die Musik zum Ein- und Auszug aus der Kirche gilt es zu wählen, auch die Lieder, die gemeinschaftlich gesungen werden oder eigene Musikstücke, die eingebracht werden sollen, gilt es abzustimmen.
  • Foto und Video – Wie bereits angesprochen ist es wichtig, auf die Gegebenheiten und Einschränkungen der Pfarrgemeinde Rücksicht zu nehmen.
  • Gebete – Habt ihr Wünsche, die in die Gebete zum Gottesdienst mit einfließen sollen, solltet ihr das eurem Pfarrer mitteilen. Je mehr er von euch weiß, umso persönlicher und individueller kann auch er die Trauung gestalten.
  • Liedblätter – Es ist eine nette Geste den Ablauf der Trauung mit allen Liedern und vielleicht auch dem Vater Unser in kleine Liederblätter oder Heftchen zu verpacken. So haben eure Gäste nicht nur ein Andenken an euren großen Tag, sondern auch einen Leitfaden für die Trauung. Ein kleiner Tipp: ein Taschentüchlein im Einband oder auf der letzten Seite hat schon viele Freudentränen getrocknet.
  • Traukerze – Sicherlich kein Muss, aber gestaltet ihr eure Traukerze selbst, habt ihr ein sehr individuelles Andenken und wisst, dass sie genau euren Geschmack trifft und sich in das Konzept eurer Hochzeit einfügt.
  • Empfang für die Gäste – Wollt Ihr im Anschluss an die Trauung mit euren Gästen anstoßen, findet sich sicherlich eine Gelegenheit, dies auf dem Kirchhof oder – wetterbedingt – in einem Nebenraum zu tun.

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Ehejubiläum und Taufe

Auch die Möglichkeit eine evangelische Trauung und die Taufe des Kindes zusammen zu feiern wird von den Kirchgemeinden angeboten. So ist es doch eine wundervolle Sache, wenn nicht nur die Eltern als Ehepaar, sondern auch der kleine neue Erdenbürger den Segen Gottes an diesem Tag erhält.

Doch nicht nur Eheschließungen werden in der evangelischen Kirche traditionell durchgeführt, auch wer ein Ehejubiläum feiert und sich Gottes Segen noch einmal vergegenwärtigen möchte, ist herzlich eingeladen, mit dem Pfarrer sowohl den Termin als auch Ablauf zu besprechen.

Habt ihr noch weiter Regeln oder Anmerkungen zu einer evangelische Trauung, dann hinterlast doch bitte einen Kommentar. Ich hoffe, der Artikel war für dich hilfreich. MlG

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